In gut drei Wochen fliege ich nach Shanghai. Nach China. Ich bin unglaublich aufgeregt und gespannt. Ich war noch nie in Asien und kann mir nur ansatzweise vorstellen wie es dort sein wird. Klar, kulturelle Unterschiede, komisches Essen, Internetzensur; was man eben so hört. Aber wahrscheinlich ist das nur ein kleiner Teil der Wirklichkeit.
Ich selbst wäre vermutlich niemals nach China geflogen. Ein bisschen auch aus Angst irgendwas falsch zu machen, wenn ich zum Beispiel anfange über Politik zu reden und mich über die Staatspartei und die Diktatur und die fehlende Freiheit aufregen würde. Und dann würde man mich in ein Gefängnis im chinesischen Hochgebirge stecken und niemand würde mich je wiedersehen. Oder wenn ich irgendwo aus Versehen Schweinefüße esse und mit einem H1N23 Virus infiziert werde und in ein Krankenhaus im chinesischen Tiefgebirge komme und niemand je wieder von mir hören würde.
Natürlich ist das Quatsch. Es wäre ignorant und naiv, wenn man so denken würde. Besonders Shanghai ist ja relativ westlich und offen. Es gibt Starbucks und Apple Stores, es gibt UTMS-Empfang und mit VPN kommt man auf alle Internetseiten. Es gibt schicke Hochhäuser, westliche Clubs, Bars und Restaurants. Aber auch die traditionellen Märkte an den Straßen und Tempel. Tempel finde ich cool.
Der Herzjunge ist jetzt seit zwei Wochen dort. Er hat bereits viele tolle Eindrücke und Erlebnisse gesammelt und wichtige Erfahrungen gemacht. Auch wenn der Anfang für ihn dort verständlicherweise schwierig war, viele Dinge kompliziert, ungewohnt und deprimierend sein können, glaube ich, dass es ihm ganz gut geht. Wenigstens hat er Freunde aus Deutschland, die dabei sind und das gleiche durchmachen. Freunde zu haben ist unschätzbar wertvoll in dieser Situation und ich bin froh, dass er sie hat.
Allerdings ist diese Trennung unglaublich hart für mich. Denn die Kommunikation klappt leider nicht so gut wie in Amerika. Und das ausgerechnet, weil ich keinen konstanten Internetzugang habe. Aber er schickt mir viele schöne Fotos und lässt mich an seinem Leben dort so gut es geht teilhaben. Und ich beginne auch langsam mir ein besseres und positiveres Bild von China zu machen. Deswegen freue ich mich darauf, selbst alles zu sehen und zu erleben. Vor allem aber freue ich mich so sehr ihn endlich wiederzusehen. So, so sehr.
Und deswegen fülle ich jetzt diesen Visumsantrag aus, bringe ihn nächste Woche in die Botschaft nach Frankfurt, wo ich hoffentlich vier Tage später meinen Reisepass mit einem schicken Visum drin abholen kann. Und dann fliege ich tatsächlich bald nach China. Wahnsinn.
Bái bai!
Categories: Städtereise
Tags: Shanghai.
China wird bestimmt ein kompletter Kulturschock, aber sau cool werden!
Und vorher viel Spaß hier in Frankfurt 🙂
Ich bin schon sehr gespannt, was du zu erzählen haben wirst 🙂
Baldbald! Noch zwei Wochen 🙂
Der erste Versuch mein Visum zu beantragen ist schon mal gescheitert. Das Konsulat hatte keine Lust zu arbeiten und entschied sich einfach zu zu sein. Fand ich super, weil im Internet nichts dazu stand und ich extra einen Tag frei nahm, um nach Frankfurt zu fahren.
Zweiter Versuch dann diesen Freitag.